§ 24. Das mitteldeutsche Bergland.
I. Das Bergland des Mittelrheins oder das Rheinische
Schiefergebirge, welches die Preußischen Provinzen Hessen-
Nassau, Westfalen und die Rheinprovinz durchzieht, wird in der Mitte
vom Rhein durchbrochen, welcher namentlich von Bingen bis Bonn
ein herrliches Tal mit vielen Weinbergen und Burgruinen bildet.
Das mildeste Klima Deutschlands hat der Rh eingau. der südliche Ab-
hang des Taunus, dessen westlichen Teil, den weinreichen Ni-eäer-
wald (oberhalb Rüdes heim und Bingen), das Germania-
Denkmal ziert. Das Bergland ist ein breites, auf dem Rücken
einförmiges, rauhes und waldreiches Hochland.
Jeder der beiden Flügel wird durch Ouertäler des Rheins
wieder in mehrere Gebirgsstücke geteilt und zwar:
1. das rechtsrheinische Gebirge durch die Lahn und Sieg in
a) den schönen Taunus, mit vielen Heilquellen in Nassau
(Wiesbaden, Homburg, Selters);
b) den einförmigen Westerwald, rings von Flüssen um-
geben: im O. und S. die Lahn (Bad Ems), im W. der Rhein und
im N. die Sieg (im Nw. das früher vulkanische Sieben-Ge?
birge gegenüber von Bonn, der Universität der Rheinprovinz);
c) das Sauerland (d. h. Süderland), waldiges, dicht be-
völkertes Hügelland mit stark entwickelter Industrie, weil es reich
an Eisenerzen ist und besonders an seinem Nordrande zu beiden
Seiten der Ruhr mäckitige Kohlenlager besitzt (Essen im Ruhrtal,
Mittelpunkt der Eiseu- und Bergwerke; Elberfeld und Barmen
im Wuppertale, Hauptsitz der Baumwollfabriken). Der schmale
Nordrand des Sauerlandes, welcher zum Tale der Lippe und damit
zur norddeutschen Tiesebeue abfällt, heißt Haar st rang, reich an
Kohlen (Dortmund in Westfalen).
2. Das linksrheinische Gebirge durchfließt die Mosel.
a) Der Knnsrück, ein dichtbewaldetes Hochland. Es fällt
nach Sw. zu der welligen Stufenlandschaft von Lothringen ab
und wird von Mosel (Metz) und Saar (Saarbrücken, reich
an Steinkohlen) durchströmt. Ebenfalls zur Rheinprovinz gehört
d) die Eisel. rauh und unfruchtbar; zwischen beiden das
enge, vielfach gewundene, weinreiche Moseltal. Hier die alte Römer-
und Bischofsstadt Trier. Koblenz beherrscht das Mosel-, Rhein -
und Lahntal. Die westliche Fortsetzung der Eifel nach Belgien
hinein heißt die Ardennen. I
Ii. An dieses Schiefergebirge stößt östlich:
1. Das .^essisl-b e iige Ilank, zwischen dem Rheinischen
Schiefergebirge und Thüringen lwerra), gut angebaut in den Tälern
der Fulda (die alte Risckofsstadt 55ulda und Kassel), rauh und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Landesuniversität (Schlacht 1806; Anerstädt liegt 20 km nördlich),
und das gewerbtätige Apolda (Wollwaren, Strümpfe usw.).
2. Herzogtum Sachsen-Meiningen, am Südwest-Abhänge
des Thüringer Waldes mit Meiningen an der Werra^ -Weiter
aufwärts au der Werra das freundliche H?l dburghausen.
—S-02ln_dl£ r g ist der Mittelpunkt der Spielwareu-Judustrie.
3. Herzogtum Sachsen-Koburg-Got^ha. Die schön gelegene
Hauptstadt Gotha nördlich,. Ko bürg südlfchvom Thüringer Walde.
Hier, die hochgelegene „Feste Koburg".
4. Herzogtum Sachsen-Altenburg, teils östlich, teils
westlich von der Elster. Alten bürg unweit der Pleiße.
5. und 6. Schwarzburg- Rudolstadt und Schwarz-
b u r g - S o n d e r s h a u s e n, mit R u d o l st a d t an der Saale
(Thüringer Wald) Sondershausen südlich von Nordbausen.
Zu Rudolstadt gehört der Kifjhauser (Denkmal).
.^?^_.und 8. Die Fürstentümer R euß - S ch leiz und Reuß-
- Zu Schleiz gehört das gewerbreiche Gera^än' der
die größte Stadt der thüringischen Staaten,..„Klem-Paris". Ober-
halb Gera das wegen seiner Wollwarenindustrie berühmte Greiz.
Die Eisenbahn von Kassel her über Eisenach - Gotha - Erfurt-
Weimar durchschneidet das thüringische Bergland und geht von hier
teils nordöstlich nach Leipzig, teils östlich über Jena-Gera-Chemnitz
nach Dresden; von Eisenach führt die Werrabahn südlich über
Meiningen und Koburg zum Main (Bamberg). (Sachsen ist etwa
15000 qkm, Greiz 300 qkm groß.)
Iii. Die nördlichen Staaten; sie liegen fast ganz in der
Norddeutschen Tiefebene.
1. Das Herzogtum Anhalt, in der Provinz Sachsen. Die
Ebene an der Elbe (Mulde und' Saale) ist sehr fruchtbar, Hauptstadt
Dessau au der Mulde. Westlich von Dessau Kothen, wichtiger
Eisenbahn - Knotenpunkt, und Bernbnrg an der Saale. Der
westliche Teil liegt am Ost-Abhange des Harzes (das schöne Selketal).
2. Das Herzogtum Braunschweig, von den Provinzen
Sachsen, Hannover und Westfalen eingeschlossen. Oker üm"leiue.
Die Umgegend südlich von Brauuschweig ist sehr fruchtbar (Zucker-
rüben, Getreide, Spargel). Hauptstadt das altertümliche Braun-
schwelg an der Oker, von Heinrich dem Löwen gegründet. Im
Dome das Grabdenkmal Heinrichs des Löwen.
Südlich Wolfenbüttel an der Oker (Bibliothek; Lessing).
Auf dem Harze viel Bergbau. Im westlichen, dem Wesergebirge
angehörenden Teile Holzminden an der Weser, Eisenbahn nach
Westfalen.
3. und 4. die Fürstentümer Lippe, südlich von der Weser,
und Schaumburg-Lipp e^^nördlich von der Weser, mit De t-
—mi nth (\n her Nsikk? das Hermannsdenkmal) und Bückeburg.
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Extrahierte Personennamen: Schleiz Dessau_Kothen Heinrich_dem_Löwen Heinrich Heinrichs Heinrichs Lessing
— 93 —
ist es mit dem Wesergebirge. In der meist sehr fruchtbaren
Ebene gedeihen dagegen alle Pflanzen des norddeutschen Tief-
landes vortrefflich.
§ 4. Die Bewässerung, Bodengeftalt und Bewohner
des Landes.
1. Die Bewässerung. Fast sämtliche Flüsse gehören dem
Gebiete der Weser an. Die Weser selbst berührt nur die West-
liehe Grenze des südwestlichen Teiles, aber ihr Nebenfluß, die
Aller, durchströmt den nördlichen Teil, die Oker den nördlichen
und südöstlichen, die Leine den südwestlichen Teil. Richtung der
Aller von So. nach Nw., die ihrer Nebenflüsse von S. nach N.
Zum Gebiete der Elbe gehört ihr linker Nebenfluß, die Ohre
(Kaloörde), und die Bode, ein linker Nebenfluß der Saale (im
südöstlichen Teile).
2. Die Bodengestalt. Der nördliche Teil ist Tiefland,
der südöstliche und südwestliche Bergland und zwar im O. der
Harz und im W. die Weser berge.
a) Der Harz zerfällt in den höheren und rauheren Ober-
harz (im Nw.) und in den Unter harz (im So.). Der
Oberharz ist wichtig durch seinen Reichtum an Eisen-, Kupfer-
und auch Silber-Erzen und an Holz (Fichte). Der Brocken,
1142 rn hoch, liegt im Preußischen; der höchste braunschweigische
Berg, der Wurmberg zwischen Brocken und Braunlage, ist
etwas niedriger. Auf dem Oberharze entspringen die Oker und ihr
rechter Nebenfluß, die Radau, sowie die Bode, die letzteren
beiden am Brocken.
Der braunschweigische Unterharz ist größtenteils eine rauhe,
unfruchtbare Hochebene (Braunlage, Zorge), an den Abhängen
(wie bei Blankenburg) milder und ergiebiger (Laubholzbestand).
Am Bodetale mehrere Höhlen mit Tropfsteinbildungen in den
Kalkfelsen Rübelands (Hermanns- und Baumannshöhle).
b) Zu den Weserbergen, welche den südwestlichen Teil Braun-
schweigs durchziehen, gehört südlich von Holzminden der Solling,
ein Sandsteingebirge (Sollinger Platten!), an der Ostgrenze der
Hils und seine Fortsetzung, der schmale Ith, etwa 320 m hoch.
c) Das wellenförmige Tiefland des nördlichen Teiles, zu der
großen norddeutschen Ebene gehörig, wird nur von einzelnen Wald-
reichen Hügelketten durchzogen, besonders von der Asse zwischen
Wolfenbüttel und Schöppenstedt und von dem mit schönem Buchen-
Walde bedeckten Elm (an seinen Rändern bei Helmstedt und Schö-
ningen viele Braunkohlenlager). Die Ebene selbst hat namentlich
im S. fetten, fruchtbaren Boden, nach N. hin wird sie sandig oder
moorig, besonders im N. von Brauschweig nach der Lüneburger
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kästlein", die gewerbtätige Hauptstadt von Franken und erste
Handelsstadt Bayerns, liegt an der Wasserstraße, die von der
Donau zum Main führt, Würzburg, am (schiffbaren) Main
im nördlichen Franken (Bayern). Der vielgewundene Main
entsteht ans zwei Quellen, deren eine, der Rote Main, int
Fichtelgebirge entspringt. Unterhalb Bamberg wird er durch
die Regnitz schiffbar. „Mainland, Weinland." Die. Quelle des
Neckar liegt im Schwarzwalde. Kocher und Jagst fließen rechts
zu. „Das Neckartal hat Wein und Korn." Das Schwäbisch-
Fränkische Stufenland ist reich bevölkert. Wie eine hohe Kalk-
mmer.begrenzt der Jura das tiefgelegene Main-Neckarland.
Der Scbwäbiscbe Iura, der südlichere Teil des Deutschen
Jura, erscheint von Schwaben aus mit schroff abfallenden Rändern.
Vorgelagert sind ihm in Württemberg zahlreiche Kegelberge, wie
der H o h enzoll er n und weiter nördlich der Höh ensta usen. Seine
Fortsetzung, der niedrigere Fränkische Jura, zieht in einem
Bogen nach No. durch Bayern bis zum Fichtelgebirge. Welche
Täler bilden die bequemsten Verkehrswege für Schwaben und
Franken? Für welche vier Gebirgszüge ist das Fichtelgebirge der
Mittelpunkt? Für welche vier Flüsse ist es Wasserscheide? In dem
Tal der Altmühl liegt Solnhofen (Steindrnck-Platten)X
3.^ Die reichgesegnete Oberrheinische Tiefebene (von Basel,
250 m hoch, bis Mainz, 80 m hoch), mit Baden und Hessen rechts, mit
dem Elsaß, der Rheinpfalz und Hessen links, wird durch zwei Gebirgs-
mauern begrenzt und zwar im O. durch den Schwarzwald
(woher der Name? Quelle der Donau); im W. dura» den an lieb^
liehen Tälern reichen Wasgenwald lquelle der Mosel; Elsaß
mit Straßburg). Bei seinem milden Klima ist das Land reich an-
gebaut (Wein und Obst) und daher auch stark bevölkert. Da die
Tiefebene die längste und tiefste Einsenkung ist, die Süddeutschland
durchzieht, so ist es die beliebteste Verkehrsstraße.
Beide Gebirge sind ähnlich: wie der Schwarzwald im N. zum
Tale der Murg abfällt (Rastatt am Eingange nach Schwaben),
so der Wasgenwald zum Tale der Lauter (Weißenbürg am
Eingange nach dem Elsaß, Wörth am Gebirge selbst [1870]).
Jenseits der Murg bildet das niedrigere Neckar-Bergland
(Heidelberg) und zwischen Neckar und Main in Hessen der Öden-
Wald die östliche Mauer des Rheintals. Gegenüber liegt das
Sandsteingebirge der .Haardt in der Rheinpfalz (Wein und Tabak).^
Beide Gebirge senken sich ferner nach N. (im S. die höchsten
Berggipfel), und beide endlich fallen schroff zur Rheinebene ab,
sanft aber nach der entgegengesetzten Seite (im O. Württemberg
und im Nw. Lothringen). Das Stufenland der Mosel, Lothringen,
hat im Moseltal ein Seitenstück zum Neckartal.
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Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Donau Main Würzburg Main Bayern Main Main Bamberg Schwarzwalde Main-Neckarland Schwaben Württemberg Schwaben Solnhofen Basel Mainz Hessen Rheinpfalz Hessen Schwarzwald Donau Schwarzwald Rastatt Schwaben Weißenbürg Heidelberg Main Hessen Rheinpfalz Rheinebene Württemberg Lothringen Lothringen
— ~23 —
ärmlich auf den Höhen, welche die Grenze gegen die fränkische
Hochebene bilden. Der waldiae Svessart (Svechtswald) im baye-
rischen Mainviereck und die R h nn r rinpftp der Fulda, in Hessen.
2. Das Weier-Beraland. welches die Weser auf beiden
Seiten von Münden bis Minden (Westfälische Pforte) be-
gleitet, wird östlich vom Pptnptnl begrenzt. Zwischen Weser und
Ems der schmale, waldreiche Teutoburger Wald in Westfalen
Hermannsdenkmal bei Detmold).
Iii. Weiter östlich liegt: 1. zwischen Werra und Saale die schmale
Bergkette des lieblichen Thüringerwisdps npbst dem niedrigeren
Frankenwul de und ihre nördliche Abdachung, das Thüringische
Hügelland, welches namentlich im S. gut angebaut ist (Eisenach,
Gotha, Jena, Weimar). An den kammsörmigen Thürin aer-
wald und seine Fortsetzung, den Frankenwald, stößt ^das
Fichtelgebirge, eine kleine viereckige Hochebene mit steileren
Randgebirgen im Sw. (hier ist die Quelle von Saale, Main, Naab
und Eger). Welche vier Gebirge lehnen sich also an das Fichtel-
gebirge an nach No., So., Nw. und Sw.?
2. Östlich der Leine erscheint der .fifrz mip eine fast eirunde,
waldbedeckte Felseninsel mit einzelnen Kuppen, wie dem B r n rf en
(über 1110 m), und mit tief eingerissenen Talspalten (Bodetal,
Okertal). Ter Harz gehört teils zu Hannover und zur Provinz
Sachsen, teils zu Braunschweig und Anhalt; er ist zugleich die
Grenzscheide zwischen hoch- und niederdeutschem Dialekt.
Das ?hni-i,igischp .«jpngrnrmh, nach der Mitte zu sich senkend
und hier fruchtbar (Erfurt, preußisch), ist an den Rändern rauh
(das Eichsfeld an der oberen Leine, südöstlich von Göttingen).
Der Nordrand mit dem sagenreichen Kiffh äuser (Denkmal
Kaiser Wilhelms I.) fällt zu der fruchtbaren Goldenen Aue ab
mit der Stadt Nordhausen (weiter nördlich der Harz). Die Unstrut
(Mühlhausen, preußisch) bringt die meisten Gewässer Thüringens
zur Saale.
Das jetzt an Erzen arme (£rzgamxi;.e dacht sich nach S. zum
Tale der Eger schroff, nach N. aber allmählich ab, es bildet in
seinen höchsten Gegenden ein rauhes und daher unfruchtbares ,fioch=
land <Kartoffeln, Hafer). Die fleißige, aber ärmliche Bevölkerung
beschäftigte sich früher mehr mit Kergbau ("Silber). jetzt aber auch
mit Spitzenklövveln ("Barbara Uttmann in Annaberg), Weben,
Posamentierarbeiten u. a. Än seinen Abhängen, dem Sächsischen
Berglande, ist es reich an Steinkohlen und daher auch an Fabriken
(Chemnitz. Zwickau), auch das wiesenreiche benachbarte Vogt-
land ist industriereich (Plauen an der Elster). — An das Erz-
gebirge schließt sich östlich das niedrigere E l b s a n d st e i \\ q p h i r q p
oder die Sachs tjj^J&chip-fi deren schroffe Felsen von der Elbe
tief durchfurcht sind (der Königstein).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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— 24 -
Iv. Von den Ufern der Elbe ziehen nach So. bis zur Oder
die Sudeten, ein mehrfach durchbrochener, hoher Gebirgswall
mit der Grenze zwischen Deutschland (Schlesien) und Österreich
(Böhmen und Mähren). Die Gewässer fließen teils zur Elbe und
zur Oder, teils zur Donau. Die ärmlichen Bewohner nähren sich
durch Weben und Holzschnitzen,
Auf dem Kamme des Rieseng^I^oes (Sage von Rübezahl)
entspringt die Elbe: in der Nähe die Schne-eto-p^pe, der höchste
Verg Mittel- und Norddeutschlands (Llwa„ Halb..so-hoch wie die
Zugspitze)^
Teile der Sudeten: 1. Das Lausitzergebirge (Quelle der
Spree) bis zum Quellgebiet der Lausitzer Neiße (Paß nach Böhmen)
mit der vorgelagerten gewerbreichen Oberlausitz, die teils zu
Sachsen, teils zu Schlesien gehört; 2. der steile Kamm des Riesen-
ge birg es bis zum Bober; 3. das Glatzer Kesselland, von der
Glatzer Neiße durchbrochen (der Paß nach Böhmen wird durch die
Festung Glatz bewacht), bis zum Quellgebiet der March (Donau)
und 4. das Mährische Gesenke bis?
§ 25. Das Norddeutsche Tiefland
ist an den Abhängen der Mittelgebirge und in der Nähe des Meeres
und der Flußmündungen am fruchtbarsten.
1. Der südliche Teil der Ebene umfaßt: ischkskn. mit der
Hauptstadt Breslau an der Oder, das Königreich wachsen mit
der Hauptstadt Dresden an der Elbe (noch in sächsischen Vor-
bergen gelegen) und mit Leipzig. ferner die preußische Provinz
Sachsen mit M a gbebur Q.jin der Elbe, die Herzogtümer Anhalt
(Dessau) und Braunschweig (Braun schweig an der Oker), die
preußischen Provinzen Hannover mit Hannover an der Leine,
ffftpftfolpn mit Minden an der Weser und Münster in der Nähe
der Ems und die Rheinprov.inz mit Köln am Rhein.
2. Der nördliche Teil. Zum Nordsee-Gebiet gehören: die
Handelsstädte Emden unweit der Ems-Mündung in der Provinz
Hannover, W i l h e\ ms Ii q t) e n . Kriegshafen an der Jade (auf einem
kleinen, vom Großherzogtum Oldenburg abgetretenen Gebiet),
Rremen an der Weser, Mamburg an der Elbe. Inseln:
Borkum. Nor der neu. 5>elaoland, Sylt. Zum Ostsee-
Gebiet gebören: Lübeck an der Trave, der Kriegshafen Kiel in
der preußischen Provinz Schleswig-Holstein, Groß-
herzogtum Mecklenburg - Schwerin, tettin an der Oder, Haupt-
stadt der Provinz Pommern, Danzig an der Weichsel, Hauptstadt
von Westpreußeu, und Köuäglberg am Pregel, Hauptstadt von
Ostpreußen. Inseln: Rügen in der Nähe der pommerschen und
$Lü_e.n in der Nähe der schleswigschen Küste.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Rand das Beste ist"), Ackerbau, Viehzucht, Seehandel und Fisch-
fang. Die Provinz ist sehr arm an Wald^ Im N. Dänen,
an der Nordseeküste Friesen, in Holstein Niedersachsen.
In Holstein dicht bei Hamburg Altona an der Elbe mit
lebhaftem Handel, an der Ostküste Kiel mit dem besten Hasen
der Ostsee (erster Kriegshafen der deutschen Flotte, Marine-Akademie,
Schiffsbau), Hochschule^ Seebads Kieler Sprotten. Bedeutung des
Kaiser-Wilhelms-Kanals? An der Eider Rendsburg.
In Schleswig Hauptstadt Sckleswia und Flensburg,
beide an tiefen Buchten der Ostsee. Nahe der Ostküste die frucht-
bare Insel Alfen. Im Westen das hammersörmige Sylt und das
dreieckige Helgoland (Seebäder), letzteres zum Schutze der Elb-
mündung befestigt. Ein Regierungsbezirk: Schleswig.
10. Westfalen.
Im No. Weserberge mit Minden an der. Weser (West-
fälifche Pforte). Im südlichen Teile das Rheinische Schieferge-
birge, reich an Kohlen und Eisen, und in der Mitte fruchtbare
Ebene: hier die Hauptstadt der Provinz, das altertümliche
M.uiyi£.i. .£11348).
Uber Minden (warum gerade hier?) geht die Eisenbahn
Berlin-Hannover-Köln weiter nach Bielefeld (Leinen) und
Dortmund am Rande des Ruhr-Kohlengebirges tdie Femlinde).
Hier ist die Umgegend reich an Kohlengruben, Eisenhütten, Papier-
mühlen, Schmieden usw. In der Nähe der Lippe-Quelle (also
an welchem Gebirge?) liegt Paderborn (von Karl d. Gr. ge-
gründetes Bistum, Dom).. Drei Regierungsbezirke: Münster,
Minden und Arnsberg.
11. Hessen-Nassau enthält:
a) Das frühere Kurfürstentum Hessen mit dem nur in den
Tälern (welchen?) fruchtbaren Hessischen Berglande. An
der Fulda:.die Hauptstadt Kassel lmit dem Lustschloß Wilhelms-
höhe) und duldet lim Dome das Grab des Bonifatius, „des
e utschen").
^ Art der Lahn die Hochschule Marburg. Am Main die
Fabrikstadt Hanau. Hessen wird u. a. von zwei großen Eisenbahnen
durchschnitten, welche den Verkehr zwischen Nord- und Süddeutsch-
land vermitteln; die eine geht von Hamburg-Hannover-Kreiensen-
Göttingen-Köln-München, die andere von Hannover-Hameln-Holz-
minden-Kassel-Frankfurt a. M.
b) Das ehemalige Herzogtum Nassau, mit dem schönen
Rheintale am Abhänge des Taunus.
Hauptstadt..,hin. altberühmtes Bad. ..das deutsche
Nizza". Noch andere—heilquellen^ Berühmte Weinberge im
Rheingau?.—Bad Ems (in welchem Tale?)
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
— 92 —
nach 21jähriger segensreicher Regierung. Der Landtag wählte
dann um 28. Mai 1907 den Herzog Johann Albrecht zu
Mecklenburg, der am 8. Dezember 1857 geboren und mit der
Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar-Eisenach vermählt
war. Am 5. Juni 1907 hielt unser neuer Regent mit seiner Ge-
mahlin seinen Einzug in Braunschweig. Schon am 10. Juli 1908
entschlief seine hohe Gemahlin.
H 2. Die Lage und natürliche Beschaffenheit des Landes.
1. Die Lage. Das Herzogtum ist fast ganz von Prenßen ein-
geschlossen und zwar von der Provinz Hannover im N., von der
Provinz Sachsen im £)., von der Provinz Sachsen und Hannover
im S. und von der Provinz Westfalen im W. Nur auf kurze
Strecke grenzt es an Anhalt.
Das Land besteht aus drei größeren und mehreren kleineren,
voneinander getrennten Stücken.
Die drei Hauptstücke sind: das nördliche mit den Kreisen
Brannschweig, Wolfenbüttel und Helmstedt, das südwest-
liche mit Holzminden und Gandersheim und das südöstliche
mit Blankenburg a. H.
Zu den kleineren Stücken gehören Thedinghausen am
Unterlauf der Weser unweit Bremen, Kalvörde in der Provinz
Sachsen und Harzburg im und am Harz.
§ 3. Klima und Bodenerzeugnisse des Landes.
1. Das Klima. Mit Ausnahme der oberen Harz- und
Wesergegenden hat das Land ein gemäßigtes Klima. In der
Regel bringen uns die Ost-Winde trockenes, die W.- und Nw.-
oder Sw.-Winde feuchtes Wetter. Bei Ost-Wind ist im Winter
meist starke Kälte, im Sommer trockene Hitze, bei S.- und Sw.-
Wind warmes Wetter zu erwarten. (Von welchen Gegenden
kommen diese Winde?) Die mittlere Jahrestemperatur beträgt für
die Stadt Braunschweig -f- 9° C, die mittlere Januartemperatur
— 1,2° C., die mittlere Julitemperatur + 17,5°. Die Regenhöhe
beträgt etwa 600 mm.
2. Die Bodenerzeugnisse des Landes. Auf dem Ober harz
gedeihen Korn und Kartoffeln nur kümmerlich, Obst gelangt gar
nicht zur Reise. Der Boden ist deshalb meist von dichten Wäldern
besetzt und zwar von Fichten in den höheren und von Buchen
in den niederen Berggegenden. In den Wäldern hält sich viel
Wild auf, namentlich Hirsche, Rehe und wilde Schweine. Ahnlich
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Albrecht_zu
Mecklenburg Johann Albrecht Elisabeth